Weiter geht es über Innsbruck auf den Brenner. Hier passiert eigentlich nie wirklich was Dramatisches, man muss halt schauen das man ein gute Gruppe erwischt und dabei nicht allzu viel Wind nimmt. Oben angekommen wird es auch Zeit die Flaschen zu füllen, da ich mittlerweile trocken bin. Dieses Jahr war die Labe wirklich dämlich plaziert, mitten im Ort, wo es eh schon so eng ist, so das da ein wenig Chaos vorprogramiert war. Schnell noch ein Stück Streuselkuchen und weiter gehts. Mal schnell einen Blick auf die Uhr riskiert um dann äusserst überrascht festzustellen das da doch deutlich mehr drin sein muss als das angepeilte "unter 11"
Am Jaufenpass beginnt der Ötzi eigentlich erst richtig, die gut 140km bis hierhin sind nur vorgeplenkel. Bei dem man allerdings wahnsinnig viele Fehler machen kann. Den Gedanken versuche ich aber gaaanz weit nach hinten zu schieben und trete einfach meinen Stiefel. Von der Steigung her ist der Jaufenpass ja ein absoluter Traum. Immer irgendwas zwischen 7 und 9%, so das sowohl die Höhenmeter als auch die Kilometer auf dem Tacho zügig weiter gehen......... und das auch noch abolut ohne wirklich fiese gemeine Rampen. Oben angekommen an der Labe nur schnell ein Käsebrot gegriffen und weiter. Da die Labe dieses Jahr eine Kehre vor der Passhöhe war, war auch noch Gelegenheit einen Blick auf die Uhr zu werfen. Da hat es mich fast vom Rad gehauen, 6:02 Std............. im Klartext, ich habe noch 3:58 Std. Zeit um unter 10!! Std. zu bleiben, und das wiederum muss eigentlich gehen. Also runter nach St.Leonhard, einer der schönsten Abfahrten überhaupt, nur der Asphalt ist mit den Jahren doch ziemlich rampuniert. Unten angekommen zum ersten mal heute die Windweste ausgezogen, den jetzt geht es 28km den nur noch Berg auf. Zwischendurch immer wieder auf die Uhr geschaut, ob ich mich nicht irgendwo verrechnet habe. Habe ich aber nicht!!! also weiter, die Beine werden schwerer und schwerer, aber der Tacho bleibt trotzdem fast immer im zweistelligen Bereich. An der letzten Labe drei grosse Cola vernichtet, da ich mittlerweile wieder an dem Punkt bin wo ich nichts anderes mehr rein kriege. Von hier an sind es noch 12km und 800hm. Ruhig bleiben, rede ich mir die ganze Zeit ein, nicht überdrehen, einfach nur im Rhytmus bleiben. So schraube ich mich Kehre um Kehre nach oben um dann irgendwann endlich vor dem Tunnel zu stehen. Die Steigung nimmt nun deutlich ab und es sind nur noch gut 2km bis zur Passhöhe. Ich zwinge mich dazu erst auf der Passhöhe auf die Uhr zu schauen..........Pieps, über die Matte gerollt und endlich "darf" ich an meinem Garmin fummeln............. Bingo!!!! 9:06 Std, und nur noch die Abfahrt (mit der blöden Gegensteigung! welcher Koffer hat die Strasse gebaut??) nach Sölden vor mir. Hier habe ich noch nie länger als 50 Min. gebraucht, und da hatte ich einen Patschen. Langsam fange ich es echt an zu glauben, noch fluchend die letzten 100 hm zur Mautstelle und dann nur noch genüsslich nach Sölden rollen. Im Ziel war wie immer die Hölle los, aber aus der Meute war deutlich meine Heidi raus zu hören, die wohl genauso "baff" war wie ich!!
9 Std 45 Min. 27 sek.
Einfach Wahnsinn, ich kann gar nicht in Worte fassen wie happy ich bin................
Sportlichen Gruß, Jürgen
2 Kommentare:
Gratuliere!
Liebe Grüße
Sigrid
He Onkel Jürgen!
Gratuliere zu dieser Superleistung. Bei welcher Apotheke bist du neuerdings?
lg
Christoph
Übrigens: Cooler Bericht
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